Tagesförderstätte Voitsberg
Leistungen:
Neubau
Auftraggeber:
Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH
Jahr:
2015-2016
Die Lebenshilfe Graz-Umgebung/Voitsberg ist ein langjähriger Partner unseres Büros und aus dieser fachlich fundierten Zusammenarbeit entwickelte sich auch der Entwurfsprozess zum gegenständlichen Projekt. In diesem Fall ging die Zusammenarbeit etwas weiter, da wir auch die Grundstückssuche koordinierten und letztlich dieses leichte Hanggrundstück in guter Lage, in der Nähe zum Stadtkern gefunden haben. Aufgrund zahlreicher Vorgängerprojekte für die Bauherrschaft war bei diesem Entwurfsprozess einerseits der Wille gegeben, alle Erkenntnisse aus den laufenden Projekte zu implementieren, aber andererseits wollte man sich auch auf neues, alternatives-unversuchtes Terrain wagen. Aus diesen Ansätzen heraus entwickelten wir für den folgenden Entwurfsprozess einige Guidelines, die wir unbedingt umsetzen wollten und sich alleine dadurch von den vergangenen Projekten abheben sollten. Einer der wichtigsten Punkte in dieser Hinsicht war der weitestgehende Verzicht auf Gänge und die strukturelle, fließende Öffnung der Gruppen in die Gesamtheit des Objektes zum wechselseitigen Austausch. Durch ersteren Punkt sollten möglichst alle Flächen als für die Kunden nutzbare Bereiche dargestellt werden, das Ineinanderfließen der Gruppen-und Allgemeinbereiche dient den Gruppenprozessen und dem daraus entstehenden Austausch.
Dem gegenüber entwickelten wir kleine, leicht abgetrennte Intimzonen mit interessanten Sichtbeziehungen nach außen, um diese Bereiche mit einem gewissen Erlebnisfaktor anzureichern. Mit diesen Ansätzen entstand ein sehr interessantes Projekt-leider stellte sich am Ende der Planung heraus, dass die Flächen seitens der Bauherrschaft zu optimistisch angesetzt waren und wir das Projekt erheblich reduzieren mussten. Durch den folgenden Umplanungsprozess entfielen alle kleinen Intimzonen und Erlebnisbereiche, trotzdem wurde mit noch mehr Konsequenz das Augenmerk darauf gelegt, Gangflächen möglichst zu vermeiden und durchschreitbare Aufenthaltsbereiche zu entwickeln. Aus diesem Gedanken entstand in beiden Geschossen jeweils ein großzügiger Küchen-Ess- Arbeits- und Aufenthaltsbereich, von denen ausgehend sich auf beiden Seiten die offenen Gruppenbereiche direkt anschließen. Dadurch wird es den Kunden ermöglicht, selbstständig und zwanglos zwischen diesen Raumangeboten zu wählen, zwischen offener Kommunikation und Rückzug. Zum Vergleich zeigen wir auch die große Erstentwicklung und die letztlich realisierte, reduzierte Ausführung.