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Wettbewerb Raiffeisenbank Voitsberg

Leistungen:
Architektur/Planung

Ein geladener Wettbewerb der Raiffeisenbank Voitsberg beinhaltete einen kompletten Umbau des Bankgebäudes in der Conrad von Hötzendorfstrasse. Das bestehende Objekt der Raiba Voitsberg liegt am Ende des Voitsberger Hauptplatzes, städtebaulich-räumlich gesehen bereits außerhalb, da der Stadtraum des Hauptplatzes hier mit einer klassischen Torsituation als Straßenraumverengung vorher endet. An diesem Ort ringt das Gebäude um städtebauliche "Aufmerksamkeit" - vom Osten kommend, den Hauptplatz/das Zentrum hinter sich lassend, beschleunigt man seinen Weg, sowohl als Fußgänger als auch im Fahrverkehr. Vom Westen kommend wird man vom Hauptplatz - eben gesteigert durch die angesprochene Verengung am Hauptplatzeingang - angesaugt und kommt ebenfalls in eine Beschleunigung, die den Standort der Bank rasch hinter sich lässt. Erschwerend ist in diesem Fall auch der Gebäuderücksprung gegenüber dem Altbaubereich, hier nimmt sich das Gebäude noch einmal zurück und legt den Eingang in einen Blickschatten. Im Süden grenzt der hauseigene Parkplatz an, der wieder unmittelbar von einer Bachschleife der Kainach begrenzt wird, dieser Bereich öffnet sich zu einem fast unstädtischen Naturraum. Vor -und Rückbereich der Bank sind dadurch sehr unterschiedlich geprägt. Ziel unserer Arbeit in diesem Bereich ist es, die Aufmerksamkeit auf das Bankgebäude gezielt zu erhöhen und den städtebaulichen Nahraum qualitativ zu stärken.

Um dies zu erreichen, haben wir im Bodenbereich eine durchgehende "Flächenachse" -vorgesehen, die sich vom Naturraum durch den zentralen Schalterbereich über die straßenseitige Eingangssituation bis über den Straßenraum der Packer Bundesstraße erstreckt. Diese Achse wird im Straßenbereich durch eine Pflasterung verdeutlicht, die einen kleinen Platzraum entstehen lässt, der die Aufmerksamkeit in Richtung Bandgebäude erhöht.

Vom Straßenraum aus gesehen, soll die gesamte EG-Zone des Bankgebäudes transparent erscheinen und den hinteren Naturraum durch die Halle nach vorne fluten lassen. Durchlässigkeit und Transparenz stehen für Offenheit, Einladung, Klarheit und Verbundenheit, Qualitäten, die eine Bank auch ansprechen sollte. Das Gebäude selbst besteht derzeit aus zwei, klar ablesbaren, getrennten, Baukörpern, aus unterschiedlichen Baualtern, alle eingedeckt mit Steildächern. In der äußeren Gestaltung des Gebäudes wollten wir einerseits eine Verbindung der stark separierten Baukörper erreichen, andererseits durchaus die Entstehungsgeschichte des Gesamtgebäudekomplexes noch spürbar belassen. Daher haben wir uns zwar für eine anthrazitfarbene Blech-/oder Steinverkleidung entschieden, die homogen über beide Bereiche übergreift - haben aber die Portale klar nach diesen Baukörpern ausgerichtet. Konsequent öffnet sich der alte Baukörper nun mit großformatigen, punktförmigen Portalöffnungen, der gesamte neuere Baukörper hat durchlaufende Lichtbänder, die im deutlichen Gegensatz zu den Punktfeldern stehen.

Im Zuge der beschriebenen städtebaulichen Standpunkte ist die Fassade, das Gesicht des Gebäudes. Sie ist ein wichtiger und weithin sichtbarer Informationsträger, der am ersten Blick das Image der Bank zum Ausdruck bringen soll, dies gleichermaßen für die Kunden als auch für Nicht-Kunden. Die beschriebene Achse, die sich real im Bodenbelag definiert, führt durch das Zentrum des Gebäudes, verbindet den zentralen Lichthof im Inneren mit der Rück - als auch Vorderseite des Gebäudes. Die hochgradige Transparenz soll einladen, den zentralen Marktplatz im Inneren zu betreten und die Kundenzone eindeutig zu definieren.

Die Räumlichkeiten der oberen Geschosse liegen hinter einem Fassadensystem mit Lichtbändern und punktuellen, großformatigen Verglasungen, die eine moderne, aber zurückhaltende Sprache zum Ausdruck bringen. Im Inneren der Erdgeschosszone herrscht Klarheit und ein übersichtliches Ordnungsprinzip. Der "zentrale Marktplatz" wird an der beschriebenen durchgehenden Zone von der Hof- als auch der Straßenseite gleichwertig erreicht. Das lichte Glasdach macht das Zentrum der Kassenhalle zu einem Tageslicht durchfluteten Erlebnisraum. Wichtig ist uns, von diesem Zentrum aus die Möglichkeiten und Funktionen dieser Ebene klar und einfach verständlich anzulegen. Im Westen wird das neue Hauptstiegenhaus mit einer behindertengerechten Aufzugsanlage vorgesehen. Dieses steht in einem durchgehenden Atrium zur westlichen Grundgrenze. Von diesem Bereich wird der rückwärtige Kassenbereich zusätzlich belichtet, sodass auch hier generell Helligkeit, Leichtigkeit und Durchlässigkeit als qualitative Hauptparameter wirken.

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